Kredite: Wie Sie den Effektivzins berechnen
Wer Konsumgüter kauft, der hat sicherlich vom Effektivzins bereits gehört. Denn man kann inzwischen nahezu alles, was man sich vorstellen kann auf Kreditbasis beschaffen. Das neue Auto, den Fernseher, die Couch, den Urlaub.
Im Versandhandel kann man meist wählen, ob man ganz normal und sofort per Rechnung bezahlen möchte oder ob man die Rechnung erst in 3 oder 6 Monaten bezahlen möchte. Alternativ dazu wird gleich von Beginn an angeboten, die gekauften Leistungen auf Ratenbasis abzustottern. Dafür, dass man das Gekaufte erst zu einem späteren Zeitpunkt bezahlt, will der Anbieter natürlich Geld haben. Dies wird entsprechend verzinst. Angegeben wird dies meist unter dem Begriff des Effektivzins, der hier oft mit 0 % oder nahe 0 % angegeben wird.
Aber: wie lukrativ ist der Effektivzins tatsächlich? – Wer muss auf den Effektivzins achten? Eigentlich nur der, der tatsächlich vorhat, die Ware nicht unmittelbar und sofort Bar oder per Überweisung ganz normal auf Rechnung zu bezahlen.
Verschiedene Einflussfaktoren
Eigentlich steckt hinter dem Effektivzins nichts anderes, als ein Vermarktungsinstrument von Krediten. Denn dieses Recheninstrument ist ein wichtiger Bestandteil dafür, dass man Ratenzahlungen positiv verkaufen kann. Ob eine Kreditfinanzierung jedoch positiv oder negativ eingestuft werden muss, hängt letztlich immer vom individuellen Umfeld des Kreditnehmers ab.
- Wofür ist der Kredit?
- Wie hoch ist der Kredit?
- Wie sieht es mit grundsätzlichen Rücklagen aus?
- Handelt es sich um einen kurzfristigen finanziellen Engpass?
Tatsächliche Mehrbelastung
Viel wichtiger als irgendwelche Angaben wie Effektivzins sind die tatsächlichen Kosten, die man mehr bezahlt und die Belastung, der man sich ggf. durch die Raten aussetzt. Um diese zu ermitteln, sollte man sich erst einmal klar machen, wie notwendig man den Kaufgegenstand wirklich benötigt. Im nächsten Schritt sollte man die Gesamt zu zahlende Summe bei Rechnungskauf und bei Zahlung per Kredit genau vergleichen. Den Mehrbetrag, der die Kreditzahlung ausmacht, sollte in Relation zur eigenen Lebenssituation gesetzt werden.
Wie intensiv also die tatsächliche persönliche Mehrbelastung ist, kann man mathematisch zwar festlegen, ist individuell aber doch ganz unterschiedlich und teils schwerwiegend. Eine ohnehin knappe Haushaltskasse kann dadurch deutlich intensiver belastet werden als jemand, der die Finanzmittel vielleicht hat, jedoch aufgrund einer Anlagestrategie derzeit nicht oder nur unzureichend erreichen kann – ohne Zinseinbußen hinnehmen zu müssen.